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Als Manager, Unternehmer oder Angestellter ist Ihnen der ständige Innovationsdruck nicht fremd. Er ist schließlich der Schlüssel zu Fortschritt und Erfolg. Unsere Innovationsfähigkeit – die Fähigkeit, Ideen zu konzipieren, die gleichzeitig umsetzbar und effektiv sind – gibt uns die Oberhand in wettbewerbsintensiven Branchen.

Die weltweit bekannten Marken wie Apple, Airbnb und Uber wurden alle aus Innovationen geboren. Die Herausforderung, vor der all diese Unternehmen – und zweifellos auch Ihr Unternehmen – stehen, besteht nun darin, diese Innovation fortzusetzen, um ihre Position in ihren jeweiligen Märkten zu behaupten oder weiter auszubauen. Innovation darf keine einmalige Angelegenheit sein; es muss Teil der DNA des Unternehmens sein.

Aber Innovation nicht immer so einfach ist. Es geht doch nicht auf Knopfdruck.

Design Thinking Timer
Design Thinking Timer

Hier kommt Design Thinking ins Spiel.

In diesem Beitrag zeigen ich Ihnen, was Design Thinking ist und wie es in der Praxis angewendet wird. 

Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist ein iterativer Prozess, bei dem Sie versuchen, Ihre Benutzer zu verstehen, Annahmen zu hinterfragen , Probleme neu zu definieren und innovative Lösungen zu entwickeln, die Sie prototypisieren und testen können. Das übergeordnete Ziel besteht darin, alternative Strategien und Lösungen zu identifizieren, die mit Ihrem anfänglichen Verständnis nicht sofort ersichtlich sind.

Design Thinking wurde ursprünglich entwickelt, um Ingenieuren die Kreativitätstechniken von Designern beizubringen. Mit dem Aufkommen des menschzentrierten Designs in den 80er Jahren und der Gründung der Designberatung IDEO in den 90er Jahren wurde es immer beliebter. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts hielt Design Thinking Einzug in die Geschäftswelt. Im Jahr 2005 begann die d.school der Stanford University mit dem Unterrichten dieses Konzepts als Ansatz für technische und soziale Innovation.

Tatsächlich sind viele derverwendeten Method en und Techniken dem Werkzeugkasten des Designers entlehnt.

Was genau ist Design Thinking?

Design Thinking ist sowohl eine Ideologie als auch ein Prozess, der versucht, komplexe Probleme nutzerzentriert zu lösen. Es konzentriert sich darauf, praktische Ergebnisse und Lösungen zu erzielen, die:

  • Wünschenswert für den Benutzer : Sie erfüllen ein echtes menschliches Bedürfnis.
  • Wirtschaftlich tragfähig : Das Unternehmen kann es sich leisten, sie umzusetzen;
  • Technisch machbar : Sie können zu funktionsfähigen Produkten oder Prozessen entwickelt werden;

Die Ideologie hinter Design Thinking besagt, dass man, um innovative Lösungen zu finden, das Problem aus der Perspektive des Kunden angehen muss. Gleichzeitig geht es darum, selbst Hand anzulegen. Ziel ist es, aus ihren Ideen möglichst schnell greifbare, testbare Produkte oder Prozesse zu machen.

Der Design-Thinking-Prozess beschreibt eine Reihe von Schritten, die diese Ideologie zum Leben erwecken – beginnend mit dem Aufbau von Empathie für den Benutzer bis hin zur Ideenfindung und deren Umsetzung in Prototypen.

Was sind die Prinzipien des Design Thinking?

Es gibt einige Prinzipien, die von zentraler Bedeutung sind. Diese spiegeln sich in der Methodik wider, auf die ich später noch näher eingehen werde. Im Folgenden möchte ich fünf der wichtigsten Prinzipien des Design Thinking skizzieren.

1. Benutzerorientierung und Empathie

Beim Design Thinking geht es darum, Lösungen zu finden, die auf menschliche Bedürfnisse und Benutzerfeedback eingehen. Daher besteht ein wesentlicher Teil des Prozesses darin, in die Rolle des Benutzers zu schlüpfen und echtes Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe aufzubauen.

2. Zusammenarbeit

Ziel von Design Thinking ist es, vielfältige Perspektiven und Ideen zu bündeln. Schließlich entsteht Innovation ja am Kreuzungspunkt unterschiedlicher Informationen und Konzepten.  Design Thinking fördert die Zusammenarbeit zwischen heterogenen, multidisziplinären Teams, die normalerweise nicht leicht zusammenarbeiten.

3. Idee

Design Thinking ist ein lösungsbasiertes Framework. Es geht also zuerst darum so viele Ideen und Lösungen wie nur möglich zu entwickeln. Die Qualität der Ideen spielt beim Prozessschritt Ideenfindung keine Rolle. Darum geht es dann im folgenden Schritt. Deshalb werden im Design Thinking Methoden verwendet, die Beurteilungen von Ideen ausschliessen und Teilnehmer ermutigen möglichst kreativ zu sein.

4. Experimentieren und Iterieren

Es geht nicht nur darum, Ideen zu entwickeln. Es geht darum, diese so rasch wie möglich mit Kunden zu test, und Feedback zu erhalten. Daher werden unterschiedliche Techniken verwendet, um schnell Prototypen zu erstellen. 

Design Thinking ist ein iterativer Ansatz, seien Sie also darauf vorbereitet, bestimmte Schritte im Prozess zu wiederholen, wenn Sie Fehler und Mängel in den frühen Versionen Ihrer vorgeschlagenen Lösung aufdecken.

5. Probieren statt studieren

Design Thinking ist ein äußerst praxisorientierter Ansatz zur Problemlösung, bei dem das Handeln der Diskussion vorgezogen wird. Anstatt Hypothesen darüber aufzustellen, was Ihre Benutzer wollen, werden Sie ermutigt, hinauszugehen und sich persönlich mit ihnen auszutauschen. Anstatt über mögliche Lösungen zu sprechen, verwandeln Sie sie in greifbare Prototypen und testen sie in realen Kontexten.

Das Design-Thinking-Framework: fünf Schritte zum Erfolg

Das Framework kann in drei verschiedene Phasen unterteilt werden: Immersion, Ideenfindung und Implementierung. Dieser Rahmen kann weiter in fünf umsetzbare Schritte unterteilt werden, die den Prozess ausmachen:

  • Empathie
  • Definieren
  • Ideen
  • Prototyp
  • Testen

Obwohl diese Schritte sequentiell zu sein scheinen, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass Design Thinking keinem streng linearen Prozess folgt. In jeder Phase des Prozesses werden Sie wahrscheinlich neue Entdeckungen machen, die es erfordern, dass Sie zurückgehen und einen vorherigen Schritt wiederholen.

Design Thinking Framework

Schritt 1. Empathie

Während der Einfühlungsphase geht es darum ein echtes Verständnis für die Bedürfnisse und Probleme der Kunden aufzub.

Ziel: Sie müssen in klares Bild haben, wer Ihre Endbenutzer sind, welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen und welche Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt werden müssen.

Vorgehen: Um die Empathie der Benutzer aufzubauen, führen Sie zum Beispiel Umfragen, Interviews und Beobachtungen durch.

Schritt 2. Definieren

Basierend auf dem, was Sie in der Einfühlungsphase gelernt haben, besteht der nächste Schritt darin, eine klare Problemstellung zu definieren.

Ziel: Ihre Problemstellung legt die spezifische Herausforderung dar, die Sie im weiteren Prozess behandeln werden. Sie leitet den gesamten Designprozess von nun an, gibt Ihnen ein festes Ziel vor, auf das Sie sich konzentrieren können. Und sie hilft dabei, den Benutzer jederzeit im Auge zu behalten.

Vorgehen: Wenn Sie Ihre Problemstellung formulieren, konzentrieren Sie sich eher auf die Bedürfnisse des Benutzers als auf die des Unternehmens. Eine gute Problemstellung ist menschenzentriert, umfassend genug für Kreativität, aber spezifisch genug, um Anleitung und Richtung zu geben.

Schritt 3. Ideen entwickeln (Ideation)

Mit einer klaren Problemstellung im Hinterkopf werden Sie nun versuchen, so viele Ideen und mögliche Lösungen wie möglich zu finden.

Ziel: Die Ideenfindungsphase bringt Sie dazu, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Blickwinkel zu erkunden. Indem Sie sich auf die Quantität der Ideen statt auf die Qualität konzentrieren, werden Sie eher Ihren Kopf frei bekommen und auf Innovationen stoßen!

Vorgehen: Während spezieller Ideenfindungssitzungen verwenden Sie eine Reihe verschiedener Ideenfindungstechniken wie Bodystorming, Reverse Brainstorming und die Worst Possible Idea.

Schritt 4. Prototyp

Nach der Ideationphase geht es darum die besten Ideen herauszufiltern, und diese in einen Prototypen umzusetzen.

Ziel: Die Prototyping-Phase gibt Ihnen etwas Greifbares, das an echten Kunden getestet werden kann. Dies ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines benutzerzentrierten Ansatzes.

Vorgehen: Je nachdem, was Sie testen, können Prototypen verschiedene Formen annehmen – von einfachen Papiermodellen bis hin zu interaktiven, digitalen Prototypen. 

Schritt 5. Testen

Im fünften Schritt des Design-Thinking-Prozesses testen Sie Ihre Prototypen an echten oder repräsentativen Nutzern.

Ziel: In der Testphase können Sie sehen, was bei Ihrem Prototyp gut funktioniert und wo er verbessert werden muss. Basierend auf dem Feedback der Benutzer können Sie Änderungen und Verbesserungen vornehmen, bevor Sie Zeit und Geld in die Entwicklung und Umsetzung Ihrer Lösung aufwenden.

Vorgehen: Sie führen Benutzertestsitzungen durch, bei denen Sie Ihre Zielbenutzer bei der Interaktion mit Ihrem Prototyp beobachten. Sie können auch mündliches Feedback einholen. Mit allem, was Sie aus der Testphase lernen, nehmen Sie Änderungen an Ihrem Design vor oder kommen auf eine völlig neue Idee!

Anwendung des Design Thinking Frameworks auf Ihre eigene Arbeit

Mit Design Thinking kann man auch klein anfangen. Sie können sich zuerst nur auf einen Aspekt des Prozesses konzentrieren, wie z. B. das Kennenlernen Ihrer Kunden und die bewusste Anstrengung, jeden Tag mehr Empathie zu zeigen. Wenn Sie beispielsweise Schwierigkeiten haben, positive Kundenbewertungen zu sammeln, können Sie Benutzerinterviews durchführen, um herauszufinden, was Ihren Kunden fehlt.

Vielleicht möchten Sie sich auf die kollaborative Natur des Design Thinking konzentrieren, in diesem Fall könnten Sie Ideation Sessions mit Vertretern aus einer Vielzahl von Teams abhalten. Wenn Sie beispielsweise feststellen, dass Marketing ständig Schwierigkeiten hat, auf Augenhöhe zu sein, können ein paar Brainstorming-Sitzungen helfen, alle auf dieselbe Seite zu bringen.

Eine weitere immer beliebtere Methode zur Anwendung von Design Thinking Methoden sind Design Sprint Workshops. Diese bei Google entwickelte Methode führt in nur 4 Tagen durch den gesamten Prozess. Gleichzeitig sind diese Sprints eine sehr gute Möglichkeit, um Ihren Kollegen zu zeigen, wie erfolgreich die Verwendung des Design-Thinking-Ansatzes sein kann.

Was nun?

Jetzt wissen Sie, was Design Thinking ist und wie es auf nahezu jeden Kontext angewendet werden kann. Wenn Sie mehr über Design Thinking erfahren möchten, können Sie auch viel mehr in unserer Design Thinking Schulung erfahren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung in Ihrem Unternehmen.